Verpackungen bei Pflege- und Putzmitteln

Alle vier Wochen holt das örtliche Müllentsorgungs- bzw. Wertstoffsammel-Unternehmen (BAV) bei uns die gelben Säcke ab.

Das ist nicht besonders häufig und daher reißen  regelmäßig noch vor Abholung kleine Nage- oder mittelgroße Haustiere die dünnen Kunststoffsäcke auf.

Beim leicht entnervten Einsammeln und der dabei zwangsläufig erfolgenden Sichtung des Inhalts fällt auf: Nicht nur in der Küche, sondern auch im Badezimmer fallen große Mengen Umverpackung und Verpackungsmüll an. Viel zu viel, wie wir immer wieder feststellen.

Beim Bäcker oder für den Gemüseeinkauf den Stoffbeutel mitzunehmen und daher Einwegverpackungen einzusparen ist keine Kunst und ein Muss (schon deshalb, weil wir gelernt haben, dass ein Stoffbeutel erst nach dem 133. Einsatz ökologisch besser dasteht, als die Plastiktüte).

Aber wie geht das bei Verbrauchs-Hygieneartikeln?

Vor einigen Tagen wollten wir daher herausfinden, bei welchen Produkten verpackungsarme plastikfreie Darreichungsformen oder verpackungsfreie Alternativen existieren.

Dabei sollten als plastikfreie Darreichungsformen nur Glas und Papier in Betracht kommen, weil diese in recycelter Form einen signifikanten Anteil des Rohstoffs für neue Verpackungen darstellen.

Bei Papier ist nämlich Altpapier mit 67% wichtigster Rohstofflieferant für die Herstellung.

Glas ist am besten direkt wiederzuverwenden, wird aber auch in über 300.000 Containern in Deutschland erfolgreich gesammelt und kann beliebig oft eingeschmolzen werden.

Besonders spannend bei der Suche nach Plastik- oder Verpackungs- freien Verbrauchs-Hygieneartikeln war die Frage der Verfügbarkeit in unserer doch eher ländlichen Region, in der sich bislang keine „unverpackt-Läden“ etabliert haben. (und ich traue dem Braten auch noch nicht, dass die unverpackt-Läden tatsächlich selbst lose Nudeln angeliefert bekommen, aber das steht auf einem anderen Blatt)

Im Einkaufszentrum haben wir Supermärkte, Drogerien, Bio Läden und Reformhäuser  nach Produkten wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Wattestäbchen, Shampoo und Duschgel geschaut.

Los ging es bei Rossmann. Ein bisschen enttäuscht stellten wir fest, dass weder Holz- oder Papierwattestäbchen, noch Haarwaschseife oder Bambuszahnbürsten vorgehalten wurden. Die nette Verkäuferin kannte das Thema auch gar nicht und verwies lediglich auf Bionahrungsmittel. Aber zumindest Menstruationstassen (bspw. von Meluna) waren im Regal zu haben.

Bei Kaufland fanden wir immerhin Bambuszahnbürsten und Waschnüsse, die sowohl für die Waschmaschine, als auch für die Herstellung von Haar- und Körperwaschmittel geeignet sind. Darüber hinaus gab es dort den Ratschlag, dass Kaisernatron für fast alles taugt und in der Papiertüte wirklich plastikfrei daherkommt.

Müllers Drogerie verfügte über ein größeres Bio Sortiment, allerdings war fast nichts davon verpackungsfrei oder plastikfrei. Ecover Waschmittel haben wir gefunden und gekauft zu knapp 5 Euro.

Für den kleineren Geldbeutel im Bereich der Körperpflege war wenig dabei. Hier erstanden wir lediglich Zahnbürsten zu etwa 3,- Euro.

DM hatte für uns ersichtlich deutlich mehr zu bieten für verschiedene Bereiche. Haarseife als Waschstück (wenn auch tief im Regal von nur einem Anbieter), die ebelin Biowattestäbchen aus Papier, das Sortiment von ecover für Küche, Bad und Waschküche… man musste zwar ein wenig suchen, aber wir haben alles gefunden, was zum Putzen und Waschen und Haarewaschen so nötig ist.

Schließlich fündig für eine größere Auswahl an Haarseifen und weitere Pflegemittel sind wir dann erst im Bioladen geworden. Zum Glück kann man sich zumindest online über Produkte informieren, um ein Gefühl für das potentielle Portfolio der Dinge zu erhalten, nach denen man vor Ort Ausschau halten möchte.

Besonders der Bereich Verpackung ist allerdings in Onlineshops ein bestimmt für die Zukunft relevanter Filter, der so noch nicht implementiert ist. Die meisten Shops fokussieren primär auf die biologischen Produkt- und weniger auf die Verpackungseigenschaften.

Was wir uns vorgenommen haben:

  • Wattestäbchen nur noch aus Papier
  • Waschnüsse sind die erste Wahl für alles ausser weiße Wäsche
  • neue Bürsten aus Holz (keine Plastikgriffe mehr)
  • Monatshygieneartikel ausser auf längeren Reisen nicht mehr One-Way
  • Waschseifen und Shampoos am Stück (nicht mehr Flüssigseife)
  • wenn Putzmittel gekauft werden müssen, dann nur in recycelten Verpackungen, bspw. von Ecover (weil die ihre Verpackungen aus Plastikmüll herstellen )
  • Natron den Vorzug geben

 

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